Wussten Sie das schon über Ton?

Gewusst wo …
eigentlich überall Ton drin ist?

Papier

In der Papierherstellung wird Ton (d.h. Kaolin oder Porzellanerde, engl.: China Clay) als Füllstoff eingesetzt. Der Füllstoffgehalt in Papier kann bis zu 30% betragen, beispielsweise bei Zigarettenpapier.

Ton in Papier bewirkt eine glatte, geschmeidige Oberfläche und gewährleistet die Aufnahme von Tinte beispielsweise.

Katzenstreu

Katzenstreu wird aus Bentonit (benannt nach seiner ersten Fundstätte „Fort Benton“, einer kleinen Stadt in Montana, in den Vereinigten Staaten) hergestellt.

Bentonit ist ein Ton, hauptsächlich bestehend aus dem Tonmineral Montmorillonit (benannt nach der Lagerstätte „Motmorillon“ in Frankreich) und den Begleitmineralien Feldspat, Quarz und Glimmer, Pyrit und Calcit.

Lebensmittel und Tierfutter

Bentonit findet dort seine Anwendung als Lebensmittelzusatzstoff E558. Dieser ist allerdings seit 2018 in der EU nicht mehr zugelassen.

Es wird in Tierfutter eingemischt (1-2%), damit die Tiere es besser verwerten können.

In der Wein- und Fruchtsaftherstellung dient Bentonit als Klär- und Filter-Hilfsstoff.

Bohrindustrie (Tiefbohrung) und Erdölindustrie

100 000 tausende Tonnen von Bentonit werden jährlich industriell verwertet, 80-90% davon in der Bohr- und Erdölindustrie.

TUNNELBAU

Im Tunnelbau und in der Bautechnik findet Bentonit seinen Einsatz als Dichtungsmittel (sogenannter Blähton).

HYDROKULTUREN

Blähton (stark porös gebrannter Ton) wird auch in Hydrokulturen verwendet.

In AQUARIEN und GARTENTEICHEN

ist Montmorillonit ein wichtiger Bestandteil.

Bentonit wird auch eingesetzt als Füll- und Zusatzstoff in der

KOSMETIKINDUSTRIE und in der WASCHMITTELHERSTELLUNG. In LACKEN UND FARBEN dient Ton als Farbträger.

Medizin

In der Medizin wird Ton verwendet für Chirurgische Implantate in der Orthopädie (Hüft- und Kniegelenke), für Zahnimplantate in der Zahnmedizin, für Tierprothesen in der Veterinärmedizin und als Bestandteil in medizinischen Geräten und Apparaten.

Es gibt Chirurgische Keramikinstrumente und chirurgische Instrumente mit Keramikbeschichtung.

Naturheilkunde

Die hohe Bindefähigkeit von Bentonit macht sich die Naturheilkunde zu Nutze.

Auf dem Markt ist Bentonit in Pulver- und Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel zu erwerben, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren, da Bentonit u.a. Schadstoffe und Schimmelpilzgifte bindet.
Man empfiehlt Bentonit zur Darmreinigung, zur Entsäuerung und Entgiftung, gegen Schilddrüsenüberfunktion und bei Zahnfleischproblemen, Zahnschmerzen und Mundgeruch.

Zur äußeren Anwendung als Wickel oder Verband wirkt Ton und Lehm gegen Rheuma. Bereits vor rund 2000 Jahren setzte man Tonerde-Packungen dagegen ein, auch bei Gliederschmerzen.

Direkt auf Wunden wirkt Lehm entgiftend und reinigend.

Als ich in der Töpferlehre offene Stellen und kleine Verletzungen an meinen Händen oder Finger hatte, was keine Seltenheit war, riet mir mein Lehrmeister stets die betroffene Stelle in den Schlicker zu stecken (Schlicker ist flüssiger Ton). Ich habe damit nur positive Erfahrungen gemacht und stets schnelle Wundheilungen erlebt.

Nicht nur Sebastian Kneipp empfahl Lehmumschläge bei Venenentzündungen und Gelenkerkrankungen. Auch Hippokrates, Hildegard von Bingen oder auch Paracelsus machten sich die heilende Wirkung von Tonerde zu Nutze.

Der „Lehmpastor“ Felke setzte Lehm als Bad an, was in der heutigen Zeit noch immer in sogenannten Felke-Kurhäusern (bei Bad Sobernheim, in der Nähe meiner Geburtsstadt Idar-Oberstein) Anwendung findet. Das Lehmbad bewirkt Stärkung des Immunsystems, Verbesserung der Blutwerte, Anregung des Kreislaufes, Minderung von Wechseljahrsymptomen, usw..

Seine absorbierenden Eigenschaften, sowie seine gute Wasseraufnahme- und Wärmespeicherfähigkeit tragen zur Heilung in der äußeren Anwendung bei, z.B. als Gesichtsmaske bei Akne. Auch Cleopatra nutzte schon damals Tonerde zur Hautreinigung.
Heilerde ist ein Pulver aus Ton, Lehm und Löss.

Das MAHLWERK IN DER PFEFFERMÜHLE ist häufig aus Ton.

GLEIT- und DICHTUNGSRINGE sind aus Ton (z.B. in Maschinen- und Anlagenbau).

Auch in der TEXTIL-INDUSTRIE kommt Ton als Fadenführer z.B. vor.

Baustoffindustrie

Lehm ist – neben Holz – der älteste Baustoff des Menschen. Er setzt sich zusammen aus Sand, Schluff und Ton. Die Lehmbautechnik wird seit Menschengedenken angewendet und noch heute lebt geschätzt ein Drittel der Bevölkerung der Erde in Lehmhäusern.

Seine positiven Eigenschaften die Wärme speichern zu können und die Luftfeuchtigkeit zu regulieren, nutzt man in diesem Sektor. Dach- und Mauerwerkziegel, Fassaden- und Pflasterklinker bestehen aus gebranntem Ton.

Ton dient als Füllstoff in

  • KUNSTSTOFFEN
  • GUMMI
  • ASPHALT
  • und TEER.

Technische Keramik

Seine außergewöhnlichen Eigenschaften wie Isolationsfähigkeit, Hitzebeständigkeit bei gleichzeitiger Eignung für Kühlung, sowie seine große Widerstandsfähigkeit nutzt man in der Technischen Keramik. Hier findet Ton seinen Einsatz in der

ELEKTROINDUSTRIE
in der Herstellung beispielsweise von Isolatoren (wegen dem großen elektrischen Widerstand), Sensorköpfe, Distanzkörper, Schaltungsträger und Sicherungen.

Kühlkörper zählen zum Sektor der
HOCHLEISTUNGSELEKTRONIK, die eingesetzt ist in

LUFT- und RAUMFAHRT und der
AUTOMOBILINDUSTRIE.

URNEN
sind häufig aus Ton.

Last but not least:
Lehmwespen bauen ihre Nester vorwiegend mit Lehm. Lehm (Ton) dient somit auch also als

BIOTOP.